Wir sind Herzblutzüchter

In unserem Alltag dreht sich alles um die geliebten Kätzchen. Während unsere Freunde sich Superfood und die neusten Modetrends anschauen sind wir auf Ausstellungen. Wenn Bekannte in den Ferien sind, planen und bereiten wir die Geburt vor. Während unsere Nachbarn Familienfeiern abhalten, hocken wir vor der Wurfbox und warten auf die Kitten.

Richtigen Urlaub?! Hatten wir seid Jahren nicht mehr. Es ist nämlich so, es ist richtig schwer jemand anderem unsere Kätzchen anzuvertrauen, denn niemand kennt sie besser als wir, oder?

 

Alle unsere Pläne beziehen sich auf

° Rolligkeit,

° Geburtstermine,

° die beste arangierte Katzenehe,

° Kitten und deren Aufzucht,

° Tierarzttermine

° und / oder Ausstellungen.

 

Die meisten unserer Freunde sind auch Züchter. Warum?! Denn nur diese können uns vollends verstehen und uns auch mal unterstützen.

 

Nur wir canceln einen Kinobesuch mit Freunden um eine rollige Kätzin mal eben zum erwählten Kater zu bringen. Und allein die Fahrt können etliche Kilometer sein. Wir sagen eine Grillfeier bei Bekannten ab, weil unsere Katze zum Tierarzt muss. Wir stornieren unseren Wochenendtripp da urplötzlich bei Frau Katz die Wehen beginnen und sich nun alles um die Kitten und die Mama dreht. Spontan muss der lang geplante Spieleabend abgesagt werden, da sich genau für diesen Tag Kittenninteressenten gemeldet haben... und warscheinlich werden diese Leute einfach nicht kommen... So sieht unser Leben permanent aus!

 

Bringen wir eine unsere Mitzen zu einem Kater nerven wir den anderen Züchter und vermissen genau diese Mitze am meisten. Wir malen uns aus was passieren kann bzw nicht passieren kann und sterben vor Sorge 1000 Tode. Wohlwissend, das der andere Züchter ganz genau weiß, was er wann zu tun hat und das er besonders auf unsere Mietz ein Auge mehr hat. Wir fragen bestimmt fünfmal am Tag nach unserer Büssi und machen mindestens eine Sprachnachricht pro Tag für die Katzendame. Wir können, wenn es soweit ist,  nicht schnell genug ins Auto hüpfen um unseren Liebling vom Kater wieder abzu holen.

 

Schlafen vor der Geburt wird tendenziell überbewertet. Wir schlafen oft Tage schlecht oder gar nicht. Das tun wir, weil wir die werdende Mama unterstützen wollen, sie gut versorgt wissen wollen und sicher gehen wollen, das es den Kleinen an nichts fehlen wird. Wärend der Geburt flehen wir förmlich bei jdem Kitten alle Mächte an, dass das Kitten gesund und stark ist und ein gesundes Gewicht hat. Wenn etwas mit dem Kitten nicht stimmt, kämpfen wir gemeinsam stunden-, tage- manchmal auch wochenlang um das kleine Leben. Nicht jeden unserer Schätze bekommen wir durch und genau dann zerspringt uns das Herz in milionen kleiner Teile! Das ist das Schlimmste was einem Züchter überhaupt passieren kann und diese Erinnerunge verschwindet nie ganz.

Wir sind es, die neben der Wurfbox monatelang schlafen - sofern man das schlafen nennen kann. Das tun wir, da wir jede Minute bei der Mama und den Kleinen sein wollen um die Aufzucht überwachen zu können.

 

Wir sprechen unseren Tierazt nicht nur mit dem Vornamen an, sondern duzen uns gegenseitig längst und natürlich haben wir die Privatnummern des jeweils anderen.

 

Schreit ein Züchter / Liebhaber warum auch immer um Hilfe wir telefonieren zusammen und helfen wo wir können. Wir springen auch aus dem Bett im Pyjamer wenn es sein muss ins Auto und fahren zum jeweils anderen in einer extrem dringenden Notfallsituation.

 

Hat jeder der bei uns war und eines unserer Schätze adoptieren wollte eines unserer Wattebällchen bekommen? Definitiv nein! Nicht jeder Mensch bekommt eines unserer Schätze. Kitten sind unsere Kinder, geht eines nimmt es ein Stück unseres Herzens mit. Die Kitten gehören auch ausgezogen noch immer zu unserer Familie.

 

Geld verdienen?! Mit der Katzenzucht?! Geld wird nicht damit verdient, dass wir auf unseren Hintern sitzen - so wie es doch einige Menschen von uns denken. Jeder Cent den wir einnehmen haben wir schon  vorher mit Schweiss, Stress, Opfern, Blut und Tränen drei mal ausgegeben. Wir kommen nach der Arbeit nicht nur einfach nach Hause um uns auszuruhen, nein da warten unsere Lieblinge und wollen beschäftigt werden.

Wir investieren regelmäßig, in unsere Kätzchen, die Zucht im allgemeinen und unser Wissen und damit bilden wir so einen Kreislauf.

 

Ein perfekt sauberes Zuhause?! Nicht bei uns. Nie! Das Katzenhaare auf all unseren Kleidungsstücken ist ist für uns normal. Hast du ein Problem damit?! Dann bist du bei uns falsch! Wir nicht! Bei uns gibt es Katzenhaare auch mal auf dem Boden oder Pfotentapsen auf der Fensterscheibe.

 

Das ist unser Leben und das ist auch gut so! Wir würden es immer wieder so machen und nein wir wollen nix ändern! Wir sind Züchter mit Herz!

 

Bevor man über uns urteilt - halten sie einen Moment inne und überlegen sie noch mal. Ob sie auch genauso handeln würden. Was sie aufgeben würden wenn sie genau so handeln wollen würden. Und könnten / wollten sie das?! Lernt uns erst einmal Kennen bevor ihr über uns Urteilt. Wir haben gute Gründe für unser Verhalten, bestes Beispiel für das Verhalten eines Züchters, ist das 1. Date mit meiner besseren Hälfte:

 

Wir beide kamen mit den Öfis an gingen zusamm in ein Kaffee und nach dem wir beide einen Kaffee hatten setzten wir uns an einen gemütlichen Tisch. Es war gleich etwas vertrautes, angenehmes da. Wir kamen ins Gespräch und meine 1. Fragen an ihn waren so ziemlich in der Reihenfolge: "Erzähl doch mal etwas über dich, Rauchst du? Trinkst du Alkohol? Magst du Katzen? Als was arbeitest du?"

Seine Antwort nach ungefähr 3 Sekunden Überlegens: " Nein ich rauche nicht, habe aufgehört. Alkohol ja aber nur gelegentlich. In Punkto Katzen... Was ist, wenn ich nein sage?" ( Sagte er mit einem schelmischem Grinsem im Gesicht. )

"Tja dann ist unser Treffen damit beendet. (war schon inbegrffen aufzu stehen) Mich gibt es nur mit Katzen und meinem Hund und wenn dich meine Tierchen nicht mögen, dann wird das mit uns nicht`s. Meine Schätze bleiben! Ich gebe keinen von ihnen einfach weg!", habe ich ihm geantwortet.

Er hat geschluckt, ist aufgestanden und meinte: "Gut dann birng mich in die Höhle des Stubentigers wir schauen ob er mich mag. Ich will keine Zeit verschwenden dich kennen zu lernen und er mag mich nachher gar nicht!"

Was er nicht wusste, es wartet nicht nur ein Stubentiger.

 

 

Ich habe diesen Text irgendwo gelesen und mit meinen Worten aus dem Gedächtniss nieder geschrieben und teilweise warscheinlich ergänzt.